Wie ich meinen Vater gefunden habe

... und ich habe Grund zur Annahme, dass die beiden miteinander eine Affäre hatten und ich das Produkt davon bin. Wenn meine Annahmen richtig sind, bedeutet das, dass wir beiden Brüder sind.“ STILLE. … dann: „Can you proof it?”
Vater

Wie ich meinen Vater gefunden habe

Vater

Eine meiner Lieblingsstorys ist die, wie ich meinen Dad gefunden habe.

Wenn mich jemand fragt, wo ich geboren sei, antworte ich lieber, dass ich in San Francisco gezeugt wurde. Das finde ich irgendwie cooler, als zu sagen, dass ich in Kassel geboren wurde. Wer interessiert sich schon für Kassel?

„Oh cool, San Francisco?! Bist du Amerikaner?”

“Nein, meine Mutter ist mit mir schwanger nach Deutschland zurückgekommen und hat mich in Kassel zur Welt gebracht.“

To make a long story short:

Meine Mutter und mein Vater sind beide Deutsche, haben sich in San Francisco kennengelernt, dort was mit einander gehabt und ich bin das Ergebnis. Nicht schlecht, oder?!

[APPLAUS]

Mein Vater war jedoch verheiratet. Er wollte nicht, dass seine Frau etwas erfährt und meine Mutter wollte ihre Schwangerschaft und die Verantwortung für mich mit mir allein austragen. So kam es, dass ich als Einzelkind, ohne Vater aufgewachsen bin.

Ich hatte eine mehr oder weniger glücklich Kindheit, aufgrund meiner Hochsensibilität und meinem Sonderstatus ‚vaterlos‘ mit allerlei Herausforderungen zu kämpfen, doch kann ich mich im Großen und Ganzen nicht beklagen. Meine Mutter hat alles für mich getan was in ihrem Möglichkeitsbereich lag, mir jeden Wunsch erfüllt und ich bin ihr sehr dankbar für all ihre Liebe, die sie mir gegeben hat.

Ich hatte auch nie ein großes Bedürfnis empfunden, meinen Vater kennenzulernen, obwohl mir bewusst war, dass ein Teil von mir deswegen nicht erblühen konnte und unerfüllt blieb. Erst al ich selbst Papa wurde und mir der väterlichen Qualitäten bewusst wurde, die nur ein Vater seinem Sohn mitgeben kann, wurde erwachte der Wunsch in mir, meinen Vater kennenzulernen.

„Oh Gott, was wird der nur von mir halten?!“

„Was soll ich ihm überhaupt sagen?!“

Diese Glaubenssätze bremsten mich aus und obwohl meine Frau mich immer wieder liebevoll auf meinen Wunsch aufmerksam machte, blieb ich lange Zeit tatenlos.

Bis ich irgendwann dann einen inneren Impuls verspürte, dass die Zeit dazu jetzt reif sei.

Dann ging eigentlich alles ganz schnell ich setzte mich an den Computer und innerhalb von 2 Stunden hatte ich Kontakt zu meinem Bruder aufgebaut. Wie kam’s dazu?

Ich hatte nur zwei Anhaltspunkte für meine Suche: den Namen und die Firma, in der er zuletzt (1980) gearbeitet hatte (eine Schuhmanufaktur in Texas). Mit diesen beiden Angaben fand ich schnell einen Zeitungsartikel über einen ehemaligen Schuster, der jetzt mit seiner Familie Bratwürste und Sauerkraut in seinem deutsch-texanischen Restaurant verkaufte. Als ich dieser heißen Spur folgte, stieß ich auf den Nachruf der Frau und Köchin besagten Restaurants, in dem alle Hinterbliebenen namentlich erwähnt ihre Liebe und Trauer ausdrückten. In der Traueranzeige waren auch alle Stationen im Leben der beiden (mein Vater, seine Frau und deren Sohn) aufgeführt von ihrer Auswanderung aus Deutschland (Hannover und Pirmasens) über die ersten Jahre in South Carolina, Ohio, California (Los Angeles und San Francisco) und schließlich Texas.

„Moment mal, San Francisco hatten wir doch vorhin schonmal, oder?!“

Heißer konnte die Spur nicht mehr werden!

Jetzt hatte ich viele Namen, von Menschen, Städten und allen voran den meines vermeintlichen Bruders.

Wie Facebook mein Leben gerettet hat

Tatsächlich hatte mir Facebook schon einmal das Leben gerettet, als ich in Kamerun auf Feldforschung war und eine giftige Kröte bei mir im Zimmer saß. Diese Story kannst du hier lesen: Über giftige Kröten und andere magische Tierwesen

In diesem Fall hat mir Facebook nicht direkt das Leben gerettet, sondern radikal mein Leben verändert.

Ich hatte Namen und mit diesen konnte ich Facebook als Suchmaschine nutzen. So habe ich schnell festgestellt, dass alle Namen, die ich hatte, ein Facebook-Netzwerk bildeten. Und mehr noch, jetzt hatte ich auch Fotos, viele Fotos, Facebook liebt Fotos!

„Hmm, sieht er mir ähnlich? Ein bisschen schon, oder?!“

„Soll ich ihn anschreiben?“

„Ich weiß nicht! Was ist, wenn er sich nicht mehr an mich erinnert, oder nichts von mir wissen will?! Was ist, wenn er alt und gebrechlich ist und einen Herzanfall bekommt, wenn er von mir erfährt?!“

So viele Gedanken und Bedenken.

„Ich schreibe erstmal meinen Bruder an und finde heraus, ob er wirklich mein Halbbruder ist.“

Das tat ich dann also.

„Entschuldigen sie bitte, ich suche einen Arbeitskollegen von meinem Vater, der mit ihm 1979 in San Francisco gearbeitet hat. Der Name ihres Vaters deckt sich mit meinen Angaben. Kann es sein, dass ihr Vater in den Jahren 1979/1980 als Schuster in der Firma so-und-so in San Francisco beschäftigt war?“

„Ja, das war mein Vater tatsächlich! Wie ist der Name ihres Vaters?“

„Tatsächlich handelt es sich gar nicht um meinen Vater, sondern um meine Mutter und ich habe Grund zur Annahme, dass die beiden miteinander eine Affäre hatten und ich das Produkt davon bin. Wenn meine Annahmen richtig sind, bedeutet das, dass wir beiden Brüder sind.“

STILLE.

… dann:

„Can you proof it?”

“Ja, ich glaube schon!”

Ich scannte die Unterschrift meines Vaters und schickte sie meinem Bruder und dieser viel aus allen Wolken. Er war vor Begeisterung und gerührt sein gar nicht mehr zu halten, denn ihm ging es so wie mir:

Wir beide hatten endlich den Bruder gefunden, den wir uns so lange gewünscht hatten.

To cut it short …

Zwei Monate später, kamen sie mich und meine Familie besuchen, mein Vater, mein Bruder, seine Frau und seine beiden Kinder, plus Freundin. 3 Tage London, 3 Tage Paris und 6 Tage Geisenheim.

Das war die Geschichte, wie ich meinen Vater gefunden habe. Und in einer Woche kommt er mich tatsächlich zum dritten Mal besuchen und ich freue mich schon riesig darauf!

Die Moral zu der Geschichte:

Ich bin immer und überall zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Wäre ich zwei Jahre vorher auf die Suche gegangen, hätte mein Vater sich vor seiner Frau erklären müssen und wäre mir vielleicht nicht so offen gewesen, wie er es jetzt sein kann.

Mein Bruder scherzt über diesen Gedanken:

„Vielleicht ist ja irgendwo da draußen noch eine Schwester von uns!“

 

Vater und ich

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